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Wirkungen

Methoden

Die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien folgt meist klaren Mustern. Über diese schon im Vorfeld aufzuklären, nennt sich Prebunking.

Desinformation und Verschwörungstheorien werden bewusst eingesetzt, um Zweifel zu säen und Unsicherheiten oder gar Ängste zu verbreiten. Durch das geschürte Misstrauen sollen Fakten, Vertrauenspersonen und Institutionen als unglaubwürdig dargestellt werden. Erreicht wird dieses Ziel durch den Einsatz verschiedener Mittel.

Angebliche Experten

Sie sollen in der Regel den Mainstream „widerlegen“ – also das Verständnis der (wissenschaftlichen) Mehrheit. Mal sind diese scheinbaren Experten komplett erfunden, mal zwar echte Menschen, aber mit einem völlig anderen Fachgebiet. Möglich ist auch, dass es sich tatsächlich um Experten aus dem richtigen Fachgebiet handelt, diese aber Informationen verbreiten, die veraltet sind oder eben nicht dem (aktuellen) wissenschaftlichen Konsens entsprechen.

Schein-Quellen

Auf den ersten Blick vertrauenswürdige Quellen werden genutzt, um Falschbehauptungen zu untermauern. Erst auf den zweiten oder dritten Blick wird klar, dass die Quellen irreführende, falsche oder auch ganz andere Inhalte darstellen – nur wird das meist gar nicht überprüft.

Schein-Argumente und fehlerhafte Logik

Häufig wird bewusst darauf gesetzt, dass logische Fehler und falsche Schlussfolgerungen nicht auffallen, während die gewünschte Botschaft in den Köpfen hängen bleibt. Oft ziehen Menschen auch – bewusst oder unbewusst – aus Fakten falsche Schlüsse. Zum Beispiel wenn zwei Ereignisse zur gleichen Zeit stattfinden und einfach davon ausgegangen wird, dass diese daher miteinander zusammenhängen.

Dekontextualisierung

Wichtige Hintergrundinformationen werden weggelassen und Fakten (wie Fotos, Videos, Zahlen, Zitate, Dokumente) aus dem Zusammenhang gerissen. Dazu gehört auch das Rosinenpicken: Man nimmt sich nur die Informationen, die zu der eigenen Sicht- oder Darstellungsweise passen, und lässt alle anderen Informationen unerwähnt.

Whataboutismus

Bei dieser Technik wird von Kritik oder einem Argument abgelenkt, indem der Fokus auf ein anderes Thema gerichtet wird, das gar nichts mit dem in Rede stehenden Thema zu tun hat, oftmals mit Hilfe einer Gegenfrage. Dadurch wird die Diskussion abgeschnitten und von der eigenen Position abgelenkt.

Darüber hinaus gibt es sprachliche Mittel, die häufig bei der Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien eingesetzt werden:

Relativierende Wörter

Relativierende Wörter

Diese werden verwendet, um Zweifel zu säen. Beispiele: Die sogenannte Pandemie. Die angebliche Mondlandung.

Emotionalisierende Begriffe

Emotionalisierende Begriffe

Wörter wie „dramatisch“, „schrecklich“ oder „Horror“ werden genutzt, um Stimmungen wie Angst, Wut oder Sorge zu erzeugen und so das rationale Denken einzuschränken. Das nennt man auch Panikmache.

Entlarvungsvokabular

Entlarvungsvokabular

Durch Sätze wie „Das ist doch offensichtlich“ oder „Es ist absolut eindeutig“ sollen Verschwörungserzählungen glaubhaft und unanfechtbar wirken.

Manipulative Wortbildungen

Manipulative Wortbildungen

Neutrale Begriffe werden mit negativ besetzten Wörtern kombiniert, um eine Verschwörung anzudeuten, z. B. „Lügen-Presse“, „Corona-Diktatur“ oder „Staats-Terrorismus“.

Verschwörerische Theatermetaphern

Verschwörerische Theatermetaphern

Bilder wie „alles nur ein Theater“, „Man muss hinter den Vorhang schauen“ oder „Die Bevölkerung sind nur Marionetten“ vermitteln den Eindruck, dass mächtige Gruppen im Verborgenen die Bevölkerung manipulieren.

Bekannte technische Mittel, um Desinformation zu verbreiten, sind „Hack and Leak“- bzw. „Hack and Publish“-Aktivitäten, bei denen durch Cyberangriffe Informationen illegal erlangt oder erbeutet werden und dann dekontextualisiert oder gefälscht veröffentlicht werden.