Zuallererst brauchen Verschwörungstheorien natürlich eine Gruppe von angeblichen Verschwörern. Das ist im Regelfall eine Minderheit oder eine verborgene „Elite“, die über besonders viel Einfluss verfügt. Diesen „Verschwörern“ wird dann vorgeworfen, gesellschaftliche Prozesse oder Ereignisse auf unerlaubte Weise und im Geheimen so zu manipulieren, dass sie selbst einen Vorteil haben und für die Allgemeinheit ein Schaden entsteht.
Mit Verschwörungstheorien (auch „Verschwörungsmythen“, „Verschwörungserzählungen“ oder „Verschwörungsideologien“) wird versucht, einen komplexen Sachverhalt auf überschaubare, einfache Erklärungen zu reduzieren. Die Erklärungsansätze bauen wahre Tatsachen ein, um so glaubhafter zu erscheinen. Sie gehen dabei aber von Annahmen aus und stellen Zusammenhänge her, die von den mehrheitlich anerkannten Fakten oder der Wirklichkeit zum Teil deutlich abweichen.
Verschwörungstheorien sind kein neues Phänomen, sondern traten bereits in sämtlichen Epochen und Kulturkreisen auf. Gerade in Krisenzeiten und den damit verbundenen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen verbreiten sich Verschwörungstheorien verstärkt, weil sie Halt und Orientierung durch angeblich plausible Erklärungen versprechen. Wie? Indem sie jedes Thema auf das einfache Prinzip des Kampfes „Gut gegen Böse“ reduzieren.
Wer Verschwörungstheorien glaubt, sieht sich natürlich auf der Seite der „Guten“, die angeblich „unbequeme Tatsachen“ ans Licht bringen und „die absolute Wahrheit“ kennen. Und natürlich versuchen diese Eingeweihten, die vermeintlich ahnungslose Mehrheit zu schützen und den Plan der Verschwörer zum Wohle der Allgemeinheit zu vereiteln.